Im Rahmen der Ausstellung "Becoming", gemeinsam mit *foundationClass collective, Documenta Fifteen, 2022 habe ich die Arbeiten "Bazîne xêrap – der Teufelskreis" und "Der Beginn der Show" (Acryl auf Leinwand und Karton) in Dialog treten lassen.
Susan Azizi ist kurdisch-iranische Installations-Künstlerin und Bildhauerin. Im Iran arbeitete sie als Bildhauerin und Leiterin einer Werkstatt für Kunst im Öffentlichen Raum. Ihre Arbeit behandelt Themen wie Migration, Unterdrückung, Macht und Geschichte auf politischer und persönlicher, intimer und existenzieller Ebene. Seit 2014 lebt sie im Exil in Deutschland.
Wurzeln halten den Baum aufrecht, egal zu welcher Jahreszeit, ob er lebt oder nicht. Die Liebe meines verstorbenen Großvaters ist in allen Kontexten meines Lebens verwurzelt, somit ebenso in meiner Kunst. Als Sinnbild ist diese Arbeit eine Widmung an Bawa, eine Praxis des Gedenkens. In ihr steckt der Wunschtraum, dass er wieder lebt, doch genauso das Bewusstsein dafür, dass er immer bei mir ist, wie die Wuzeln des Baumes.
Das Rad steht für mich als Symbol der Wiederholung. Eine andauernde Wiederkehr, ein in sich geschlossener Kreislauf, und die fortlaufende Ausrichtung ohne Ecken in Bewegung. Zwei Räder sind durch ein Gewinde und einen gemeinsamen Motor miteinander verbunden. Der Mensch ist in zwei Rädern gefangen: Dem des Systems und dem des Selbst. Das ewige Drehen erlaubt es nicht Innezuhalten, aus dem Kreis heraus zu treten. Was hält den Motor am Laufen und wie stehen diese Räder in Verbindung zueinander?
Man verliert seine authentische Existenz im Gefängnis der Zeit.